Leinen los für die Spuren des Lebens 

Isabella Maria Weiss • 28. August 2022

Das kannst du von Leinen lernen - für ein Leben mit Knittern

Liebst du Leinen - diesen knitternden Stoff für heiße Tage?


Dann liebst du die lässige Wirk*Kraft eines Leinen*Outfits - dieses südländische Körper*Gefühl und die künstlerische Lebens*Art.

Du genießt die unkonventionelle Anziehungs*Kraft der Leinen*Fasern - ein luftig leichter Trage*Komfort, der cool ist und cool wirkt.

Ja, Leinen knittert – doch das gehört für dich einfach dazu. Es entspannt dich sogar - denn du weißt, dass dein Gegenüber weiß, dass Leinen knittert. Wie oft tarnt und täuscht eine glattgebügelte äußere Hülle. Es ist doch das Innere, was zählt.

Und so ist Leinen für dich ein Statement – eine gesponnene und gewebte Botschaft. Du hast Rück*Grat und du stehst zu dir.


Oder stehst du Leinen eher distanziert gegenüber – gerade weil du um dessen Eigenschaften weißt.

Für mich persönlich war Leinen lange ein No*Wear.

In der Schneiderei habe ich es ungern verarbeitet. Wenn ich an einem Ende fertig war mit dem Bügeln, durfte ich am anderen Ende wieder anfangen - und ich war eine Meisterin im Bügeln.

Auch formen lässt es sich kaum.

Bei der Modell- und Schnittgestaltung hatte ich darauf Rücksicht zu nehmen. Salopp und lässig hatten die Modelle zu sein. Dafür das ideale Verhältnis zwischen dem Körper und Typ der Kundin und dem Modell zu finden, ist ebenso hohe Schneider*Kunst, wie ein perfekt auf den Körper geformtes Kostüm.

Fakt ist: Ich habe meinen Kundinnen von Leinen abgeraten. Ich bin der Auseinandersetzung mit Leinen aus dem Weg gegangen. Bis auf wenige Ausnahmen – die nicht unbedingt glücklich verliefen.


Doch insgeheim – tief in mir – habe ich Menschen bewundert, die Leinen trugen.

Das waren für mich die Lebens*Künstler, die Un*Angepassten.

Diejenigen, …


  • die sich nicht verbiegen, um zu funktionieren.
  • die ihren ganz eigenen Weg gehen – egal, was die anderen denken und sagen.
  • die sich mit Selbstverständlichkeit in ihren Knittern zeigen – mit ihren Ecken und Kanten und Haken und Ösen.

Etwas in mir hat sich nach dieser natürlichen Selbstverständlichkeit gesehnt.

Etwas in mir wünschte sich nichts sehnlicher als diese lebendige und unverbogene Eleganz.


Kaum eine textile Faser polarisiert wie Leinen.


Leinen gehört (neben der Wolle) zu den ältesten natürlichen Fasern, die wir nutzen und mit denen wir uns bekleiden. Schon die alten Ägypter stellten feinste Leinenstoffe her.

Heute ist der Flachsanbau unrentabel geworden. Die Gewinnung der Leinen*Fasern aus dem Flachs und deren Verarbeitung sind zu aufwändig und kostenintensiv. Denn erst nach dem Raufen, Trocknen, Riffeln, Rösten, Dörren und Brechen (der Holzteile der Flachspflanze), sowie dem Schwingen und Hecheln gewinnt man die Leinenfasern, die sich für Bekleidung und Textilien eignen.

Textile Fasern, deren Eigenschaften es dann allerdings wirklich in sich und drauf*haben.

Leinen hat Rück*Grat.

Leinen ist die längste aller natürlichen Fasern (bis zu 80 cm) und besitzt die geringste Dehnungsfähigkeit und Formbarkeit.

Jede einzelne Faser besteht aus mehreren Faserschichten, die sich im Aufbau voneinander unterscheiden. Jede dieser Schichten steht für sich und bringt spezielle Potentiale ein. Leinen ist getragen von diesem komplexen und geordneten Zusammenwirken seiner Faserschichten, deren Zentrum ein Hohlraum bildet - das Lumen (lateinisch für *Licht* oder *Leuchte*).

Mechanische und chemische *Faserveredelungen* - um für uns Menschen und unsere Trageansprüche vielseitiger einsetzbar zu sein - lässt Leinen nicht mit sich machen. *Veredelungs*Techniken, die alle anderen natürlichen Fasern geduldig über sich ergehen lassen – zum Teil bis zur Unkenntlichkeit, wie die Wolle, wenn sie sich zu *Cool Wool veredeln* lässt.


Leinen lebt seine Natur.

Auch unter starkem Druck bricht und reißt Leinen nicht. Leinen hält diesem Druck stand, kann mit ihm umgehen und leben. Im nassen Zu*Stand wächst Leinen sogar noch über sich hinaus.

Mit Druck leben hinterlässt allerdings Spuren. Leinen knittert. Diese Spuren des Lebens lassen sich kaum oder nie wieder glätten – und gehören ab jetzt zum natürlichen Lebens*Aus*Druck von Leinen – ohne Scham und Scheu, ohne Rechtfertigung und Verdrängen.

Leinen wirkt durch innere Kraft.

Innere Stärke und Ordnung verleihen Leinen Präsenz und kraftvolle Selbstverständlichkeit. Leinen strahlt von innen heraus. Leinen lebt ohne *Wenn* und *Aber* - und wirkt ohne kaschierende Effekte. Selbst die Spuren des Lebens schimmern wie eine natürliche Veredelung.

Leinen verinnerlicht das Leben.

Leinen besitzt eine hohe Aufnahmefähigkeit. Der Raum zwischen den einzelnen Faserschichten nimmt Feuchtigkeit direkt auf und gibt sie nur langsam wieder ab.

Leinen ist offen für das Leben. Es gibt sich dem Leben hin, atmet es tief in sich ein und ver*stoff*wechselt es zwischen seinen Faserschichten. Leinen lebt kein *entweder - oder*. Es lebt *sowohl – als auch*.


Wundert es dich, dass Leinen polarisiert?


Wundert es dich, …


  • dass wir Leinen heute kaum noch für Bekleidung verwenden – und schon gar nicht für Business*Kleidung?

Vielleicht, weil wir uns scheuen, uns in unserer natürlichen Lebendigkeit und Kraft zu zeigen – und mit Rück*Grat zu unseren Knittern zu stehen, die wir uns im Verlauf unseres Lebens *verdient* haben.



  • dass wir Leinen hauptsächlich für Haushaltswäsche verwenden?

Vielleicht, weil wir uns so mit seiner Stärke und Standfestigkeit verbinden können - zumindest in einem geschützten und nach außen wenig sichtbaren Bereich.



  • dass wir Leinen für Buchrücken und Malleinwand verwenden?

Vielleicht, weil wir über Bücher und Gemälde mit Abstand und deshalb leichter auf uns selbst und unser Leben schauen können. Um die eigenen Themen zu betrachten – bevor wir an deren Veränderung gehen.

Wundert es dich, dass du diese Inspirationen gerade jetzt liest?


Vielleicht ist es an der Zeit, dich selbst zu leben und zu verwirklichen – wie Leinen.


Vielleicht ist es an der Zeit, …


  • dich klar zu fokussieren, deine innere Struktur neu auszurichten und dich dabei zu deiner wahren Größe aufzurichten.
  • das Leben, so wie es ist, mit offenen Armen zu empfangen und alles einzuatmen – mit *sowohl – als auch*.
  • dich mit all deinen Knittern zu zeigen – ohne Scham und Scheu. Kein Rechtfertigen mehr und kein Verdrängen – und keine Schön*Malerei.


Vielleicht ist es an der Zeit, …


  • mit deiner inneren Kraft dein Lebens*Korsett zu sprengen : die selbst erschaffenen oder akzeptierten Lebens*Strukturen und -systeme, von denen du dich hast an die Leine legen lassen.
  • die Tränen zu weinen und zu ver*stoff*wechseln, die du im Funktionieren und Verbiegen verinnerlicht hast – um dein inneres Licht zum Strahlen zu bringen.
  • die Stärke und Widerstands*Kraft deines Rück*Grats zu testen – für den wahren Sinn und das Warum deines Lebens.


Vielleicht ist es an der Zeit, …


  • dich von deinen Werten, Wünschen und Träumen an die Leine legen zu lassen.
  • aufrecht und aus dir selbst heraus geführt deinen ganz eigenen Weg zu beschreiten.
  • die Spuren des Lebens wie Schmuck*Stücke und Medaillen zu tragen – und zum Lebens*Glück werden zu lassen.


Vielleicht ist es an der Zeit, die Leine selbst in die Hand zu nehmen – und dann:

Leinen los – für ein freies und ehrliches Leben mit den Spuren des Lebens!

Vielleicht geht es dir gerade so, wie es mir ergangen ist:

Leinen hat mir mich selbst und mein Leben gespiegelt.

Damals konnte ich es jedoch noch nicht sehen. Es wäre zu schmerzhaft gewesen.


Heute weiß ich um diesen magischen Kreativ*Raum zwischen uns und unserem Leben und den textilen Stoffen.

Textile Stoffe bringen uns auf Tuch*Fühlung mit uns selbst und unserem Leben. Sie sind von Anbeginn mit unserer Mensch*Werdung verbunden.


Heute hängen zwei Blusen aus Leinen in meinem Kleiderschrank – und ich trage sie für mein Leben gern.

Eine reinweiße Trachtenbluse und eine edle Abendbluse aus reinem und sogar ungebleichtem Leinen – bestickt mit Blütenornamenten und schimmernden Perlen.

Quasi ungeschminkt mit den Spuren des Lebens - und zauber*haft schön … ;-o))


Wenn auch du mit dir auf Tuch*Fühlung gehen möchtest und ich dich dabei begleiten kann, dann freue ich mich auf dich. HIER kannst du dich zu meiner Begleitung informieren.

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