Wie Zweifel zu Zug*Kraft wird
Vor einigen Jahren war ich auf einem Vortrag.
Eine zarte junge Frau, Birgit Lutz, erzählte von ihrem Lebens*Traum: Einmal zum Nordpol – und schilderte, wie sie ihn sich erfüllt hatte.
Was sie in die Wege leitete, wie sie mit Autoreifen im Schlepptau trainierte und belächelt wurde. Doch sie ging ihren Weg.
Die Expeditionen zum Nordpol finden zu einer bestimmten Jahreszeit statt. Zu einer Zeit, in der eine Expedition auch durch die Drift des Eises unterstützt wird.
Die Drift des Eises führt dann zum Nordpol hin.
Sie war *Unterwegs mit wilden Kerlen*: einem Führer und zwei weiteren Männern.
Abends überprüfte der Führer, wie viele Kilometer sie am Tag zurückgelegt hatten. Sie hatten täglich eine bestimmte Strecke zu schaffen.
Die Überraschung war groß. Statt ein paar Kilometer waren es nur ein paar hundert Meter, die sie geschafft hatten. Denn die Drift des Eises führte sie in diesem Jahr vom Nordpol weg.
Birgit Lutz: *Als wir über den letzten Breitengrad auf Skiern nach Norden marschierten, bewegte sich das Eis konstant nach Süden, und wir fanden uns praktisch auf einer rückwärts fahrenden Rolltreppe wieder…*
Zweifel!
Der Führer sagte: Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten.
Wir gehen weiter mit dem Wissen, dass wir viel langsamer vorwärtskommen als geplant – und lassen uns vom Zweifel herunterziehen, dass wir den Pol vielleicht nicht erreichen.
Oder wir gehen mit dem Wissen, dass wir gehen - egal, wie viele Meter wir pro Tag zurücklegen.
Denn nur, indem wir gehen, können wir das Ziel erreichen.
Nur, indem wir weitergehen ...
Sie erreichten das Ziel.
Sie waren weitergegangen.
Sie hatten den Zweifel nicht auf ihre Schlitten gepackt, die sie hinter sich herzogen.
Sie hatten den Zweifel Schritt für Schritt ins Eis getreten – vielleicht auch gestapft oder gestampft.
So hatte der Zweifel keine Chance, sie herunterzuziehen.
Das ist jedenfalls mein Bild von dieser Situation, das mich seit Birgit Lutz` Vortrag nachhaltig begleitet.
Dieses Bild hole ich mir, wenn mir der Zweifel in meinem Leben wieder einmal gegenübersteht - und mich herunterziehen möchte.
Ich nehme den Zweifel zu mir. Ich *packe* ihn wortwörtlich in meine Arme und umarme ihn.
Ich will ihn nicht mehr verdrängen oder loswerden – so wie früher.
Ich schicke seine Zug*Kraft nicht mehr weg, sondern nutze sie.
Nachdem der Nordpol nicht zu meinem Lebens*Traum gehört, brauche ich den Zweifel nicht ins Eis zu stampfen.
Ich schüttle mich mit meinem Zweifel, tanze oder stampfe mit ihm in der Natur oder in meinem Zimmer auf Kissen …
… und verwandle ihn dabei körperlich in meine Kraft.
In meine Zug*Kraft – um zu *fliegen*, zu *erblühen* oder um mein Ziel zu erreichen.
Das Buch von Birgit Lutz - *Unterwegs mit wilden Kerlen* - habe ich noch nicht gelesen. Allein ihr Vortrag und ihre Präsenz haben mich *stark* gemacht. Du findest es HIER.
Und wenn du deine Zweifel schütteln oder in den Boden stampfen möchtest, dann kannst du das gerne HIER mit mir tun: Magic Shaking ... ;-o))